Teil 2: Wie mache ich mich selbstständig?
Welche Entscheidungen sind zu treffen?
- Welche Gesellschaftsform sollte ich wählen?
Die Ideen sind da, der Businessplan steht. Stellt sich nun die Frage nach der Gesellschaftsform. Die richtet sich nach dem Unternehmen, das du gründen möchtest, ob du einen Partner hast oder nicht und mit wie viel Kapital du starten kannst und willst. Viele Existenzgründer starten als Einzelunternehmer, das ist unkompliziert und ohne großes Kapital möglich. Dabei gilt es zu unterscheiden, ob du mit deiner Tätigkeit ein Freiberufler oder Gewerbetreibender bist. Tätigkeiten wissenschaftlicher, künstlerischer, erzieherischer oder schriftstellerischer Art wie Ärzte, Rechtsanwälte oder Journalisten zählen zu den sogenannten freien Berufen. Diese sind vordefiniert und eine genaue Liste findest du hier.
Freiberufler benötigen keine Rechtsform, können sich aber trotzdem dafür entscheiden, eine GmbH, GbR oder Ähnliches zu gründen. Wenn deine Tätigkeit nicht zu den freien Berufen zählt, bist du Gewerbetreibender.
Prinzipiell ist jeder Unternehmer, der eine Geschäftstätigkeit aufnimmt, erst mal Einzelunternehmer. Dazu braucht es keine notarielle Eintragung oder Beurkundung. Der Nachteil dieser Unternehmensform ist die persönliche Haftung mit dem Privatvermögen. Dafür solltest du dann, je nach Branche in der du tätig bist, eventuell mit passenden Versicherungen entgegenwirken. (Siehe Punkt xxx)
Folgende Gesellschaftsformen gibt es:
- Einzelunternehmen: Einzelkaufmann / -frau
- Personengesellschaften: GbR, OHG, KG, GmbH & Co. KG, GmbH & Co OHG, Stille Gesellschaft, PartG
- Kapitalgesellschaften: AG, GmbH, UG, KGaA
- Sonstige: Stiftung, Genossenschaft, VVaG
Wenn du mit einer Personen- oder Kapitalgesellschaft starten möchtest, empfiehlt sich in jedem Fall ein Termin beim Unternehmensberater, um die bestmögliche Variante zu finden. Denn je nach Unternehmensform sind verschiedene Stammkapitale notwendig, bei einer GmbH zum Beispiel 25.000 Euro. Zudem müssen Gesellschaften notariell beglaubigt, beurkundet und im Handelsregister oder bei Berufsgenossenschaften eingetragen werden und sind an verschiedene Bedingungen wie Gewinnrücklagen oder Auszahlung von Gehalt.
- Kläre Markenrechte ab
Bevor du dein Unternehmen anmeldest, solltest du erst einmal die Markenrechte abklären. Gibt es deinen Unternehmensnamen schon? Ist er rechtlich geschützt? Umgekehrt solltest du auch überlegen, deinen Geniestreich schützen zu lassen, damit dich niemand kopieren kann. Das ganze recherchierst du beim Deutschen Patent- und Markenamt.
- Hol dir nötige Genehmigungen ein
Wenn dein Unternehmen jetzt einen Namen hat, ist es an der Zeit, noch fehlende Genehmigungen einzuholen. Um einen Gastronomiebetrieb gründen zu können, musst du zum Beispiel ein Gesundheitszeugnis vorweisen, das du beim Gesundheitsamt bekommst. Im Handwerk brauchst du einen Meistertitel. Informiere dich also im Vorfeld bei der IHK und / oder HWK, ob spezielle Genehmigungen erforderlich sind. Wenn du Mitarbeiter beschäftigst, kommst du um den Weg zum Arbeitsamt nicht herum. Beim Bauamt holst du dir Genehmigungen für Nutzungsänderungen, Umbauten etc. Auch das Ordnungsamt stellt gesonderte Genehmigungen aus, die du zum Beispiel als Immobilienmakler oder Versicherungsberater brauchst.
- Wie und wo melde ich meine Selbstständigkeit an?
Du kannst kaum erwarten, dass es endlich losgeht? Dann auf zur Anmeldung deiner Selbstständigkeit! Anders als Freiberufler, die nur eine Steuernummer vom Finanzamt benötigen, musst du als Gewerbetreibender dein Gewerbe anmelden. Das geht beim Gewerbeamt bzw. auf deiner zuständigen Gemeinde, zum Beispiel beim Ordnungsamt, im Bürgerbüro oder Rathaus. Je nach Gesellschaftsform führen dich die Wege auch zur Industrie- und Handelskammer bzw. anderen Standeskammern, zu Berufsgenossenschaften, zum Handelsregister und Notar.
- Entwickle deinen Unternehmensauftritt
Wenn die Markenrechte geklärt und dein Unternehmen angemeldet ist, solltest du dir langsam Gedanken über deinen ganzheitlichen Unternehmensauftritt machen, auch Corporate Identity genannt. Dazu zählt alles, was zu deiner Außenwirkung gehört. Farben, Logo, Claim, Website, Visitenkarten etc. Also eine echte Kreativaufgabe! Letztlich aber sehr wichtig, da du dich durch all diese Punkte von deiner Konkurrenz am Markt abhebst und einen Wiedererkennungswert schaffst. Deswegen empfiehlt es sich, hier etwas Geld zu investieren und das Ganze mit einem Profi anzugehen.