Immobilienmakler werden – so geht’s!
Schnelles Geld und dicke Autos: Immobilienmakler gilt als Traumjob zum Reichwerden, für den noch nicht einmal eine Ausbildung nötig ist. Tatsächlich kann theoretisch jeder Immobilienmakler werden, aber ob dieser vielfältige Beruf wirklich für jeden geeignet ist und welche sonstigen Voraussetzungen es gibt, erfährst du in diesem Artikel.
Was macht ein Immobilienmakler?
Ist doch logisch, er makelt Immobilien! Oder so ähnlich. Vermitteln, beraten, verwalten – das sind die Hauptaufgaben eines Maklers. Er begutachtet Immobilien, also zum Beispiel Wohnungen oder Häuser, erfasst den Gebäudezustand, stellt fest, ob Sanierungsbedarf besteht, ein Energieausweis erstellt werden muss und legt letztlich anhand dieser Punkte den Wert des Objektes fest. Da jede Immobilie einzigartig ist, steckt in diesen Prüfungen viel Zeit und Arbeit. Dazu kommen Beratung der Käufer und Verkäufer bzw. Mieter und Vermieter, Vertragsabwicklungen, das Erstellen von Exposés und natürlich auch viel Außendienstarbeit vor Ort. In der Regel sind Immobilienmakler selbstständig, können aber auch in Maklerbüros oder Agenturen eine Anstellung finden. Zudem benötigen auch Banken, Sparkassen, Genossenschaften oder Wohnungsbaugesellschaften hin und wieder Immobilienmakler. Wenn du selbstständiger Immobilienmakler werden willst, erhältst du kein festes Gehalt, sondern dein Honorar besteht aus der Provision der vermittelten Immobilie, die sich am Kauf- oder Mietpreis orientiert. Je mehr Verträge du also abschießt, desto höher sind deine Einnahmen. Allerdings ist es nicht ganz so einfach, wie es klingt. Denn der Immobilienmarkt ist hart umkämpft, richtet sich nach Angebot und Nachfrage, die manchmal besser oder schlechter ist. So kann auch mal einige Zeit ins Land gehen, bis ein Objekt wirklich vermittelt worden ist. Wenn Geduld dein Ding ist, du dich von eventuellen Niederlagen oder Zurückweisungen nicht abschrecken lässt und obendrein noch gut mit Menschen kannst, dann könnte der Job wirklich genau das Richtige für dich sein.
Immobilienmakler werden: formelle Voraussetzungen
Ok, die gute Nachricht zuerst: Jeder kann ohne eine berufliche Ausbildung Immobilienmakler werden (ob das so sinnvoll und praktisch umsetzbar ist, verraten wir dir weiter unten). Es müssen lediglich einige Formalien erfüllt sein. Du benötigst eine Gewerbeerlaubnis nach § 34c GewO, die du bei deiner zuständigen Kreisverwaltung beantragen kannst. Zusammen mit dem Antrag müssen Personalausweis, Führungszeugnis, Auskunft vom Amtsgericht über mögliche Einträge im Schuldnerverzeichnis und eine steuerliche Unbedenklichkeitserklärung vom Finanzamt eingereicht werden. Voraussetzung für die Bestätigung des Antrages ist, dass du in den vergangenen fünf Jahren nicht straffällig geworden bist. Dazu gehören:
- Diebstahl
- Unterschlagung
- Erpressung
- Betrug
- Untreue
- Geldwäsche
- Urkundenfälschung
- Hehlerei
- Wucher
- Insolvenzstraftaten
Wenn du eine weiße Weste hast, steht deiner Zukunft als Immobilienmakler nichts mehr im Wege, zumindest theoretisch. Denn das Geheimnis, um als Immobilienmakler erfolgreich zu werden, verraten wir dir jetzt.
Persönliche Voraussetzungen: Das brauchst du als Immobilienmakler
Das Wichtigste gleich vorweg: Zwar benötigst du als Immobilienmakler keine offizielle Ausbildung, aber ohne Fach- und Praxiswissen geht in diesem Job gar nichts. Denn ohne ausreichend Wissen über Mietrecht, Vertragsrecht, Grundbuchrecht, Notarrecht, Baurecht, Gesetzesänderungen, aktuelle Urteile, Steuer- und Finanzierungsfragen sowie Kenntnis über den lokalen Immobilienmarkt kannst du weder beraten, noch vermitteln. Als Immobilienmakler genießt du schließlich das Vertrauen deiner Klienten und die verlassen sich darauf, dass du Ahnung hast von dem, was du machst. Du solltest dich also in deinem regionalen Immobilienmarkt mit dessen Entwicklungen und Preisen auskennen wie in deiner Westentasche und über Angebot und Nachfrage des jeweiligen Immobiliensegments Bescheid wissen. Neben dem Fachwissen sind soziale Kompetenzen das A & O. Du solltest nicht nur sehr gut Netzwerken können, was eine offene, kommunikative Art sowie eine gute Portion Selbstbewusstsein voraussetzt, um wichtige Kontakte zu knüpfen, sondern du benötigst auch eine gute Portion Menschenkenntnis und ein feines zwischenmenschliches Gespür. Als Misanthrop bist du in dieser Branche nicht besonders gut aufgehoben. Unentbehrlich ist auch ein hohes Engagement – denn von nichts kommt nichts – sowie der Wille, sich laufend weiterzubilden. Ehrgeiz, Flexibilität und Spaß am Dienstleistertum sind die Zünglein an der Waage, die dir letztendlich zum Erfolg verhelfen. Und ein starkes Nervenkostüm. Das wirst du oft genug brauchen, denn die eine oder andere Niederlage bleibt nicht aus und Menschen können anstrengend sein. Aber hey, was dich nicht umbringt, macht dich STARK. Siehst du ja an uns. ;o)
Ausbildung zum Immobilienmakler
Wenn du jetzt wirklich überzeugt bist, dass Immobilienmakler dein Traumberuf ist, verraten wir dir nun, wie du ein wirklich guter werden kannst. Wir haben es ja bereits erwähnt: Fachwissen ist elementar. Dafür brauchst du eine fundierte Ausbildung (oder aber die Muse, dir alles in deiner Freizeit anzueignen). Studiengänge wie Immobilienwirtschaft mit dem Schwerpunkt auf Grundstücks- und Wohnungswesen oder Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt auf Immobilienwirtschaft schaffen die ideale Basis. Auch eine Ausbildung zum geprüften Immobilienfachwirt oder zum Immobilienkaufmann verschafft dir die nötige Grundlage. In diversen Lehrgängen kannst du dich darüber hinaus nebenberuflich weiterbilden. Zum Beispiel bei der IHK oder Instituten wie der Europäischen bzw. Deutschen Immobilien Akademie, die beide mit dem Immobilienverband IVD zusammenarbeiten. Du siehst: Möglichkeiten gibt es genug. Also, worauf wartest du noch
Fehlen dir noch die Grundlagen zur Selbstständigkeit? Dann schau doch mal in unsere Ratgeber-Reihe, dort klären wir die 20 wichtigsten Schritte und Fragen zur Existenzgründung.