Warum sammeln wir?
26. Dezember 2015 12:19 Uhr

Warum sammeln wir eigentlich?

Bei unserer Arbeit treffen wir manchmal auf Menschen, bei denen das Sammeln von Sachen irgendwann problematisch geworden ist. Eigentlich sollte man es in so einem Fall auch besser das Nicht-Wegwerfen Können nennen. Das Sammeln von Gegenständen, ohne dass es dabei irgendein Problem gibt, ist dagegen weit verbreitet. Es ist eine Art Luxus, den man sich leisten kann, wenn man möchte. Da also nicht wirklich eine Notwendigkeit dahintersteckt, stellt sich die Frage: Weshalb wird eigentlich gesammelt? Was genau bezwecken Leute damit, die Spielzeugautos, Anstecknadeln oder Briefmarken sammeln? Eine ausführliche Antwort findet sich in der Neon.

Der Autor nennt verschiedene Motivationen, die Leute so für das Sammeln von Gegenständen haben. Erst mal ganz grundsätzlich: Das Auflesen und Aufbewahren von allem Möglichen ist tief in der Menschheitsgeschichte verankert. Früher diente es dem puren Überleben. Gewissermaßen, so also der Autor, haben Menschen das Sammeln in den Genen. Was aber ist mit Sachen, die man weder essen noch trinken noch anderweitig verwerten kann, die also quasi „nutzlos“ sind?

Sicherlich hat das etwas mit der Entstehung von Geld zu tun, dem universalen Tauschmittel in der Neuzeit. Geld zu sammeln, obwohl man es – man weiß das – nicht essen kann, ist trotzdem schlau. Man kann es eintauschen. Und dann sozusagen später davon satt werden. Einen Gegenwert zu erhalten, kann aber ja beim Sammeln von Menschen, deren Leidenschaft das ist, eigentlich nicht der Grund sein, denn die meisten behalten ihr Sammlung ja über lange Zeit.
Darüber hinaus werden menschliche Bedürfnisse angesprochen, die möglicherweise durch das  Sammeln befriedigt werden.

Den eigentlichen Kern des Textes bilden aber 15 Charaktertypen von Sammlern, die der Autor herausgearbeitet hat. Allgemein bekannt und recht weit verbreitet ist wohl der Sammlertyp Nr. 5, der sentimentale Sammler. Er oder sie sammelt alles, was irgendeine Verbindung zur Vergangenheit hat, also mit einem Wort: alte Dinge. Sein Antrieb: Nostalgie. Es ist vielleicht eine Maßnahme, um mit der Vergänglichkeit umzugehen.

Interessant ist ebenfalls Nr. 9, ein Sammler von immateriellen Dingen, also beispielsweise alle Folgen einer Serie gesehen zu haben oder ein Mal in allen europäischen Hauptstädten gewesen zu sein.
Exklusivitäts-Sammler dagegen legen großen Wert darauf, dass sie Dinge besitzen, die sonst niemand hat. Die sogenannten Vollständigkeits-Sammler zielen darauf ab, alles, ausschließlich alles aus irgendeinem Gebiet zu haben. Erst wenn der letzte Gegenstand bei ihnen zu Hause im Regal steht, sind sie zufrieden. Um sich dann dem nächsten Gebiet zuzuwenden.

Es ist verrückt. Obwohl manchmal kein erkennbarer Nutzen dahintersteckt, macht manchen das Sammeln unglaublich viel Freude, entfacht Eifer und Fleiß. Weshalb genau das jeweilige Sammelgebiet ausgewählt wurde, das bleibt aber wohl in den meisten Fällen das Geheimnis der Person selbst.